Seefest – historische Feuerwehrübung
Steinberg
(ez). In der „Vilstalvilla“ mit Blick auf den See und in unmittelbarer
Nähe des Festzeltes wurde noch kräftig
gefeiert. Auf der Veranda trank eine lustige Truppe gemütlich ihr
Bierchen. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht vorherzusehen, was an
diesem Tag noch für ein Aufruhr sein sollte. Eine dunkle Gestalt schlich
umher, was war der Grund für diesen „Anschlag“? Weshalb
musste die „Vilstalvilla“ weichen? Auch nach Festnahme des Übeltäters
konnte man die Hintergründe der Brandstiftung nicht herausfinden.
Niemand geringerer als Bürgermeister Peter Eisgruber-Rauscher selber war
es, der die Vilstalvilla in Brand steckte. Und
er war wahrlich nicht zu erkennen auf den ersten Blick. Mit leisen
Schritten und gekonnten Handgriffen steckte er das Häuschen in Brand.
Und wie es um 1901 der Brauch war, alarmierten die Kirchenglocken die Einsatzkräfte zum Einsatz.
Mit „ 2 PS“, nämlich mit Amanda und Lisa vorne dran, fuhr die
historische Feuerwehrspritze der FFW Steinberg zum Einsatzort. Weitere
Einsatzkräfte fuhren so schnell sie konnten auf ihren
„Einsatzfahrrädern“ hinterher oder liefen, so schnell sie die Beine
trugen.
Sogar mit dem Holzschubkarren wurden die Feuerwehrler „herangekarrt“.
Ausgerüstet wie „anno dazumal“ mit alten Jacken und Messinghelmen ging
es schließlich zur „Rettungstat“. Kommandant Thomas Heindl gab die
Befehle. „Achtung – nummeriert Euch“ war es zu hören
und Melder Albert Schwinghammer gab den Befehl mit dem Signalhorn
weiter. Schnell standen die Feuerwehrler in Reih und Glied. „Brand
einner Schupfer – an die Geräte rechts um Marsch!“ hieß es. Die zwei
Haflinger von Miche Schwab wurden ausgespannt, die Spritze
für den Einsatz vorbereitet, der Schlauch in das mit Wasser gefüllte
Güllefass gehängt und los gings. Doch nicht jeder war dem Einsatz
„gewachsen“, da musste schon mal ein Holz-Biertragerl her, damit man die
Pumpe bedienen konnte und größentechnisch an die
Gerätschaft heranlangte. Die Feuerwehrler gaben alles – mit zwei
Schläuchen ging es zum Löschen, doch der Brandstifter hatte ganze Arbeit
geleistet und so blieb von der Villa nicht viel übrig. Dank des
schnellen und gekonnten Einsatzes konnte ein Übergriff
der Flammen auf des „Apfelbeck´sche Seefestzelt“ vermieden werden. Am
Ende hieß es „Feuer aus“ – und gemeinsam ging es zum Festzelt, wo man
den gelungenen Einsatz gebührend feierte. Und sogar der Brandstifter
selber gesellte sich zu den Feuerwehrlern und gab
reumütig die ein oder andere Maß aus.