Freiwillige Feuerwehr Steinberg e.V.

24 Stunden Übung FF Poxau & Steinberg 2024

Steinberg. (ez) 24 Stunden – rund um die Uhr einsatzbereit – ob bei Sonnenschein oder Regenwetter – das ist die Aufgabe der Feuerwehren, ob ehrenamtlich oder als Berufsfeuerwehr. Und genau in diesen Ablauf haben kürzlich 16 Jugendfeuerwehrler der Wehren aus Steinberg und Poxau hineingeschnuppert. Geplant und entsprechend vorbereitet wurden die 24 Stunden von Thomas Heindl, Thomas Espertshuber, Philipp Rimbeck, Simon Grassinger, Florian Dittrich, Lukas Kiermeier, Markus Limmer (aus Steinberg) sowie Michaela Huber und Sebastian Huber (aus Poxau). Natürlich standen auch weitere Kräfte der Feuerwehren Steinberg und Poxau helfend zur Seite.

Und die 24 Stunden hatten es durchaus in sich und waren voller Überraschungen. Schnell wurde allen klar, dass die Aufgaben der Feuerwehr sehr vielseitig sind und man in vielerlei Bereichen gefordert ist. Zu Beginn begrüßte Kommandant Thomas Heindl die Organisatoren sowie die Einsatzkräfte im Feuerwehrgerätehaus Steinberg und sprach besonderen Dank an das Orga-Team aus. Er wisse darum, wieviel Zeit die Planungen und Vorbereitungen in Anspruch nehmen und man könne diesen Einsatz für die Jugend nicht hoch genug einschätzen.
Im Rahmen der Gerätekunde lernten die Teilnehmer Geräte und Werkzeuge der Fahrzeuge LF10, MZF und GW Logistik näher kennen. Es wurde erläutert, welche Bedeutung die Typenbezeichnung auf der Frontscheibe haben und welchen Zweck, Vor- und Nachteile die Fahrzeuge aufweisen. Im Vordergrund standen anschließend all diejenigen Geräte, die in den nachfolgenden Einsätzen auch benötigt wurden. Die fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe, der Lichtmast, die Notstromaggregate und die tragbare Pumpe standen dabei zusammen mit den verschiedenen Schlaucharten, Verteiler und Strahlrohre im Vordergrund. Zudem erfolgte eine Unterweisung in die Unfallverhützungsvorschriften.

Ein Traktorbrand mit Personenbetreuung wurde beim ersten Übungsszenario schließlich angenommen. Es galt die entsprechende Wasserversorgung vom Hydranten aufzubauen und die Löscharbeiten in Angriff zu nehmen. Gleichzeitig musste eine verwirrte Person mit Notfallrucksack betreut werden. Ziel war es, den Aufbau der Schlauchleitung im möglichst realistischen Echtbetrieb zu proben. Auch die Personenbetreuung hatte großen Anteil an der Übung, da es oft nicht einfach ist, mit verwirrten Personen zu sprechen oder umzugehen. Das unwegsame Gelände, der Bewuchs, Dunkelheit, all dies ließen den nächsten Einsatz der 24-Stunden-Übung durchaus zu einer großen Herausforderung werden. Eine Person wurde nachts vermisst und galt es im Wald zu suchen. Es stellte sich schnell heraus, dass die Dunkelheit das Vorhaben stark erschwert. Doch auch hier zeigte die Jugend großen Einsatz und engagierte sich in vollem Umfang, so dass die Person gekonnt geborgen wurden.

Im Feuerwehrhaus zurückgekommen, war noch nicht richtig Ruhe eingekehrt. Es sollte sich zwar als „Übungs-Fehlalarm“ herausstellen. Dennoch musste mit der schweren Atemschutzausrüstung ausgerückt werden. Dabei wurde nicht nur auf die Gerätschaften eingegangen, die es als Feuerwehrler mitzutragen gilt, sondern auch darauf, dass nicht jeder Einsatz ein Notfall ist. Es gehöre aber auch hier zur Aufgabe der Feuerwehr, dass man ausrückt, wenn es sich im Nachhinein auch als Fehlalarm herausstellt. Die 24 Stunden hatten es in sich und der nächste „Einsatzfall“ wurde gemeldet. Ein Brand auf dem Seefestplatz wurdde gemeldet, wobei hier keine Menschen in Gefahr waren. Hier zeigten die Verantwortlichen auf, wie schnell sich ein Brand ausbreitet und auch, wenn das Feuer gelöscht ist, dass die Glutnester noch lange nachglühen und leicht wieder entflammbar sind. Quasi zum Alltag gehört das Alarmierungsstichwort „Ölspur“. Schnell wurde klar, dass es sich hierbei zwar um einen kleineren Einsatz handelt, der jedoch großes Gefahrenpotenzial bietet. Eine Ölspur ist nämich eine große Gefahr für Motorrad- und Fahrradfahrer und auch weitere Verkehrsteilnehmer. Mit Bindemittel und Besen wurde gearbeitet, die nachimitierte Ölspur also fachgerecht entfernt. Theoriewissen rund um Knoten und Stiche war gefragt. Im vorhinein wuren diese anschaulich und leicht verständlich erläutert. Mastwurf gestochen und gelegt, Brustbund, Spierenstich: Diese Knoten sollte jeder Feuerwehrmann im Schlaf können. Sie werden nicht nur zur Sicherung von Personen benötigt, auch beim Ansaugen aus fließenden Gewässern oder zur Befestigung einer Leiter werden sie gebraucht. Sie kamen auch bei der nächsten Übung, dem Kuppeln der Saugleitung, gleich zum Einsatz. Wie wird das Wasser vorschriftsmäßig aus einem Fluss oder See mit Hilfe von Tragkraftspritze, Saugschläuchen und Schwimmsauger entnommen – dieser Frage ging man auf den Grund. Es folgte die Einweisung in den richtigen Umgang mit Handfunkgeräten, ehe es zum Einsatzendspurt überging. Ein Verkehrsunfall mit zwei vermissten Personen und einer eingeklemmten Person wurde angenommen. Hier kamen die Kräfte der FFW Marklkofen mit dem Rettungsspreizer helfend hinzu. Die Jugend war zunächst gefordert, die Einsatzstelle ordnungsgemäß abzusichern. Dabei wurde auch auf die verschiedenen Gefahren eingegangen, die bei einem Einsatz im Straßenverkehr auftreten können. Der Eigenschutz der Kameraden gehe hier immer voran. Erst wenn dieser sichergestellt ist, könne man sich um die Bergung eines Fahrzeuges oder Ähnlichem kümmern. Mit dem Notfallrucksack wurde die eingeklemmte Person versorgt. Mit Spreizer und Schere konnte diese aus dem Auto geborgen weden und mittels Beinboard zur Verletztensammelstelle gebracht werden. Eine „betrunkene“ Person wurde von den Feuerwehrlern im Wald gefunden und nach einigen Problemen und Diskussionen auch zur Sammelstelle gebracht. Die dritte Person wurde mithilfe von Wärmebildkamera verletzt im nächsten Waldstück gefunden und mithilfe der Trage zur Sammelstelle gebracht und dort versorgt.

Während der Übungen und Theorieteile hat man natürlich auch das gesellschaftliche Miteinander gepflegt, denn die Gemeinschaft fördere Zusammenhalt und damit auch das Feuerwehrwesen im Gesamten. Essen und Getränke stellte übrigens die Ortswehr zur Verfügung, damit man gut gestärkt „ausrücken“ konnte. Begeisterte aber doch müde Gesichter waren am Ende der 24 Stunden zu sehen – doch auch beim nächsten Mal sind sie wieder dabei, da waren sie sich einig.

Vielen Dank an Monika Ebnet für ihren Beitrag!

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.